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Keine Rückkehr - Oliver Ruhnert tritt als Bundestags-Kandidat an

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Oliver Ruhnert wechselt nicht zu Schalke 04, sondern in die Berufspolitik.
Oliver Ruhnert wechselt nicht zu Schalke 04, sondern in die Berufspolitik. Foto: dpa
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Bruch der Ampelkoalition sorgt dafür, dass sich Ex-Manager des 1. FC Union Berlin festlegen muss. So geht es für Ruhnert weiter.

Nach fast zwei Jahrzehnten im Profifußball wechselt der Sauerländer Oliver Ruhnert in die Berufspolitik. Der 53-Jährige kandidiert bei der für den 23. Februar geplanten Bundestagswahl für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Das bestätigte ein BSW-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. Mit der Entscheidung dürfte Ruhnerts Abschied vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin verbunden sein, zudem auch eine zuletzt thematisierte Rückkehr zum Fußball-Zweitligisten Schalke 04 vom Tisch sein.

Ruhnert, der aus Hüsten stammt, soll für das BSW allerdings nicht an seinem Wohnort Iserlohn oder in seinem Heimatbundesland Nordrhein-Westfalen antreten, sondern als Spitzenkandidat der Partei in Berlin. Dort kann sich Ruhnert im Wahlkampf als erfolgreicher (Ex-)Manager des im Ostberliner Stadtteil Köpenick ansässigen 1. FC Union Berlin präsentieren.

Ruhnert engagiert sich seit Jahren in der Lokalpolitik. Seit 2007 war er Mitglied der Linkspartei, führte im Iserlohner Stadtrat die Fraktion. Anfang dieses Jahres schloss er sich jedoch dem neu gegründeten BSW an. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, die Entscheidung über einen Wechsel in die Politik im Februar 2025 zu treffen, nach dem Ende der Wintertransferperiode im Profifußball, um bei seinem Arbeitgeber 1. FC Union Berlin ein bestelltes Feld für den Rest der Saison zu hinterlassen. Durch das vorzeitige Ende der Ampelkoalition in Berlin sah sich Ruhnert nun gezwungen, früher als geplant Fakten zu schaffen, da die Bundestagswahl nicht im September stattfindet, sondern bereits am 23. Februar abgehalten werden soll.

Ruhnert arbeitete sechs Jahre lang als Geschäftsführer Profifußball des Bundesligisten 1. FC Union Berlin. Mit den „Eisernen“ stieg er im Frühjahr 2019 in die Bundesliga auf, sicherte in den folgenden Spielzeiten nicht nur den Klassenerhalt, sondern erreichte dreimal den Europapokal, darunter einmal die Champions League. Im Sommer wechselte er „auf eigenen Wunsch“ klubintern vom Posten des Managers zurück auf den des Chefscouts, den er bereits in der Saison 2017/2018 bekleidet hatte. Zuvor war Ruhnert fast zehn Jahre als Scout, Nachwuchs-Trainer und Direktor der „Knappenschmiede“ (Nachwuchsabteilung) für den FC Schalke 04 tätig. Nach Informationen dieser Zeitung war Ruhnert zuletzt ein Kandidat beim kriselnden Zweitligisten für den Posten des Sportvorstands. Obwohl Schalke sein Herzensklub ist, entschied sich Ruhnert nun für den Wechsel in die Bundespolitik.

„Ich liebe Fußball. Ich mag aber auch Politik sehr, und ich habe immer mehr das Gefühl, dass es jetzt einfach Leute braucht, die Quereinsteiger sind und die eine lange Historie in der Kommunalpolitik haben. Ich habe den Eindruck, auch politisch etwas bewirken zu können. Das, was wir im Bund beschließen, wirkt sich auf die Kommunen aus. Das aber wird seit Jahren von vielen in Berlin nicht mehr verstanden“, hatte Ruhnert bereits im August im Interview mit dieser Zeitung erklärt.

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